Verbandsmitteilungen

Rückblick: IWT-Praxisaustausch Wasserstofftechnologie am Runden Tisch mit TIBOR und EH₂TA

Wasserstoff aus der Hosentasche oder Vorsicht Knallgas? Beides ist möglich!

Am 24. April 2025 veranstaltete unser Institut, die IWT - Institut der Wirtschaft Thüringens GmbH, mit TIBOR und Partnern im ERASMUS-plus-Projekt EH₂TA einen Praxisaustausch mit Unternehmen und Vertretern weiterer Einrichtungen zum Thema Anwendungen von Wasserstofftechnologien und deren Verankerung in Bildung, Weiterbildung und Fortbildung. Die Abkürzung EH₂TA steht für die englische Übersetzung der Ausbildung im Bereich Wasserstofftechnologien: "Education in Hydrogen Technologies Area".

Auf die Begrüßung durch Hartmut Koch, Geschäftsführer der TIBOR - Gesellschaft für Bildung, Beratung und Vermittlung mbH, ein Partner im Projekt, folgte eine Vorstellungsrunde der Anwesenden aus Thüringer Wasserstoffwirtschaft, weiteren Unternehmen und den beteiligten Bildungsträgern. Über die erfolgreiche Umsetzung des Projektes für Ausbilder an Berufsschulen und Auszubildende im Selbstlernstudium in Berufen wie Mechatroniker informierten der stellvertretende Schulleiter der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg (SBBS) Studiendirektor Uwe Blechschmidt und Professor Dr. Hans-Volker Huth.

Wasserstoff aus der Hosentasche? Zum Unterricht gehört regelmäßig die Demonstration von Experimenten zur Knallgasexplosion, wie Uwe Blechschmidt hervorhob. Im sicheren Umgang mit Wasserstoff sind fachliche Kenntnisse und ein gewisser Respekt notwendig. Die Qualifizierungsbedarfe in Unternehmen sind groß, wie ihm die Anwesenden bestätigten. Einhelligkeit bestand darin, dass in Lehrplänen und Lehrbüchern kein Sonderthema eröffnet werden soll. Wasserstoff gehört zu den Gasen und soll darunter wie Methan und andere unterrichtet werden.

Und wie war das mit der Hosentasche? Im Verlaufe der Diskussion über Entwicklungen, Produkte und Netze kam das Gespräch auf alternative Wasserstoffträger. Uwe Pahl, Technik-Vorstand der Firma AMBARtec AG in Dresden, präsentierte einen alternativen Wasserstoffträger, der Marktreife erlangt hat. Transportiert wird der Wasserstoffträger. Der chemische Prozess findet beim Kunden statt, wobei der Wasserstoff im Kreislauf bleibt, weil der Prozess umkehrbar ist. Das sei allemal besser als eine Verbrennung von Wasserstoff, der darauf nicht weiter verfügbar ist, wie Uwe Pahl veranschaulichte. Seine Nuggets als Grundlage für das chemische Verfahren lassen sich tatsächlich in der Hosentasche tragen, aber für industrielle Bedarfe auch als Schüttgut auf Frachtern und zum Kunden vor Ort im Container, etwa von den entstehenden Thüringer Wasserstoff-"Autobahnen" hin zu industriellen Abnehmern in den Thüringer Regionen.

In Gesprächen wurden weitere Kooperationen, Projekte und Vorhaben diskutiert, bereits bestehende Beziehungen gestärkt und neue Visitenkarten getauscht. Das Resümee auf die Frage "Where to go from here?": Wasserstoff wird vor allem in Hochtemperaturbereichen und als Energiespeicher stark an Bedeutung zunehmen. Das große Interesse von Auszubildenden und Ausbildern im Bereich Wasserstofftechnologien nimmt die absehbaren Entwicklungen der Wasserstoffwirtschaft bereits voraus.

Für weitere Informationen: TIBOR GmbH, Hartmut Koch, Tel. 03643-8250250, h.koch@tibor.eu.

Dr. Enrico Schöbel, Geschäftsführer, IWT - Institut der Wirtschaft Thüringens GmbH

 

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